Prof. Dr. Ulrich Repkewitz übernahm im Juli 2018 das Präsidentenamt. Als Jurist stellte er seine Präsidentschaft unter das große Thema „Freiheit“, um aus unterschiedlichen Blickwinkeln Voraussetzungen, Auswirkungen und Schutz von Freiheit zu beleuchten.
2018 / 2019 - Bischofsheim-Mainspitze
2018 / 2019 Prof. Dr. Ulrich Repkewitz
Den Anfang machte Schwester Dr. Hanna Sattler OSB, die einen Einblick in das Ordensleben der Missions-Benediktinerinnen in Tutzing gewährte und ihren Zuhörern verdeutlichte, dass der Verzicht auf die Freiheit im Kleinen einen großen Freiheitsgewinn in anderen Bereichen bedeuten kann. Muss ich denn unbedingt selbst entscheiden, was es heute zu essen gibt oder wie mein Tag grundsätzlich strukturiert ist? Viele Menschen verlieren sich in der Freiheit dieser kleinen Entscheidungen und vergessen darüber die Dinge, die im Leben wirklich wichtig sind.
Im nächsten Monat stellte sich Ingo Kalweit, der Bürgermeister von Bischofsheim, im Lions Club vor und erklärte, welchen rechtlichen und politischen Bindungen eine Gemeinde unterworfen ist. Sie hat nicht völlige Freiheit bei der Gestaltung bei der Gestaltung der Verhältnisse in der örtlichen Gemeinschaft.
Brigitte Lindscheid, Regierungspräsidentin in Darmstadt, erklärte uns, warum sich Hessen Regierungspräsidien leistet. Sie erläuterte die Bandbreite der Aufgaben der Mittelbehörde zwischen Ministerien auf der einen und Städten und Landkreisen auf der anderen Seite – von A wie Abfallrecht bis W wie Weinüberwachung.
Freiheitsschutz durch Vorsorge erläuterte uns Rechtsanwalt und Notar Sebastian Schmelzer am Beispiel der Betreuungs- und Vorsorgevollmacht. Lionfreund Joachim Lentes berichtete über die Meenzer Fassenacht backstage, also die Freiheit des Narren. Prof. Dr. Dieter Kugelmann, der rheinland-pfälzische Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, kam aus Mainz zu einem öffentlichen Clubabend mit dem provokanten Thema „Freiheit und Datenschutz – wer dient hier wem?“
Weitere Einblicke in die Mechanismen des Freiheitsschutzes gab uns Richter des Bundesverfassungsgerichts a.D. Prof. Dr. Michael Eichberger, der uns die Grundlinien der Grundrechtsrechtsprechung des BVerfG erläuterte.
Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz gab mit seinen Überlegungen zur „Bildung als Voraussetzung von Freiheit“ Gelegenheit, über die heutige Sicht auf das humboldtsche Bildungsideal nachzudenken. Sabine Bächle-Scholz, MdL, ließ uns – und stellte sich damit als angehende Lionsfreundin vor – an ihrer Arbeit im Landtag zwischen Plenum und Wahlkreisbüro teilhaben.
Roman Jansen-Winkeln, Distriktgovernor des Lions-Distrikts Mitte-Süd, stellte die Liga für Ältere vor, die die Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Dasein im Alter und bei Pflegebedürftigkeit schaffen möchte.
Großen Zuspruch fand der Vortrag von Dieter Müller, Blinden- und Sehbehindertenbund Hessen. Er erzählte vom Leben von Blinden und Sehbehinderten im Alltag und berichtete unter Mitwirkung von Uschi Bek, welche Hilfen zur Freiheitssicherung notwendig und hilfreich sind.
Das Clubleben erschöpft sich nicht in Vortragsabenden. Zum 10jährigen Bestehen des Ausbildungsrestaurants Ratsstube gab es ein Kochcoaching: Die Auszubildenden kochten und servierten ein viergängiges Menü unter Anleitung von Jochen Dietz (Bassenheimer Hof in Mainz) und konnten dabei eine andere Art des Restaurantbetriebs kennenlernen. Voller Erfolg: volles Haus mit begeisterten Gästen, volle Kasse für die weitere Ausgestaltung der Ausbildung. Apropos Essen und Trinken: Unsere Standard-Aktivitäten des Caterings bei der Nacht der Heiligen im Dommuseum in Mainz, der Kuchenschmaus im Kaffeehaus mit Backwettbewerb und das Entenrennen, bei dem 1000 Quietscheenten die Freiheit im Altrhein gekostet haben, zeigen einen Club, dessen Mitglieder gern anpacken, wenn es darum geht, Mittel für sinnvolle Gemeinschaftsprojekte einzusammeln.
Die Bischofsheimer Lions waren schließlich auch noch unterwegs: Beim Fackelschein in der Rüsselsheimer Festung, im Abendlicht bei einer Vorfeldrundfahrt auf dem Frankfurter Flughafen. Krönung des Jahres war die Fahrt nach München, wo die Clubmitglieder in thematischen Führungen München als Stadt der Erfinder und als Stadt, die für die Entwicklung des Dritten Reichs eine unrühmliche Rolle gespielt hat, kennenlernen konnten und zusammen den Zirkus Krone besuchten. Natürlich war ausreichend Zeit, München nicht nur auf Touristenpfaden zu erleben.